Probleme mit dem Spring Distance Kit am Ford Ranger Raptor, die Spacer Höherlegung am Ford Ranger Raptor ab 12/2022 ist nicht ganz so problemfrei wie noch beim Vorgänger möglich

Die Höherlegung mittels Distanzstücken gehört auch beim Ford Ranger Raptor zu den beliebtesten Methoden der Fahrwerkshöherlegung. Der Hauptgrund dafür liegt sicher in der kostengünstigen Anschaffung der Spacer Kits. Leider sind nur wenige Modelle mit TÜV Gutachten erhältlich. Um die Zulassungsfähigkeit soll es hier in diesem Beitrag nicht gehen. Vorrangig wollen wir die Probleme beim Einbau der Fahrwerkshöherlegung beleuchten und die möglichen Wege zeigen, diese Probleme zu umgehen.

Die Höherlegung mittels Spring Distance Kit hat sich bei Pickups in den letzten jahren vermehrt durchgesetzt. Gerade bei Höherlegungen von 50mm und mehr können diese Höherlegungen jedoch zu Problemen bei der Montage führen. Gerade an der Vorderachse stellt der steilere Anstellwinkel des oberen Querlenkers den Monteur oft vor schwierige Herausforderungen. Bei einigen Fahrzeugen fällt diese Schwierigkeit mehr ins Gewicht. Zu den Fahrzeugen, bei denen eine Montage im Guten fast unmöglich ist, gehört der aktuelle Ford Ranger Raptor. 

Probleme bei der Montage der Höherlegung durch den oberen Querlenker beim Ford Ranger Raptor ab 12/2022

Bedingt durch den steileren Anstellwinkel des oberen Querlenkers bei der Höherlegung ergeben sich 2 Probleme bei der Montage des oberen Traggelenkes. Mit verbautem Spacer steht der obere Querlenker sehr viel steiler als bei Serienhöhe. Das führt zum einen zu Problemen mit der Federbein-Durchführung im Querlenker, denn die Öffnung wird nach aussen jetzt zu klein. Der Querlenker schläbgt am Federbein an schon lange bevor sich das Traggelenk montieren lässt. Dieses Problem ist ein reines Montageproblem, denn wenn man es (mit rabiater Gewalt) schafft das Traggelenk in seine Montageposition zu bringen, geht das Federbein im montierten Zustand gerade so frei im Querlenker. 

Das zweite Problem in Bezug auf den Oberen Querlenker stellt das Traggelenk an sich dar. Durch den steileren Anstellwinkel des Querlenkers ist das Traggelenk (dessen Schwenkbereich durch die Kugelpfanne im Innern des Gelenkes begrenzt ist) am absoluten Maximum seiner Möglichkeiten. Im voll ausgefederten Zustand, sogar etwas darüber hinaus. Das stellt 2 Probleme dar. Zum einen ist die Montage nur unter extremer Gewaltanwendung durchführbar, zum anderen ist das montierte Traggelenk über seinen eigentlichen Arbeitsbereich hinaus belastet. Das heißt, das das obere Traggelenk den Federweg mechanisch begrenzen möchte. Was am Endanschlag des Traggelenkes dazu führt das der Querlenker selbst (im voll ausgefederten Zusatnd) auf Verbiegen beansprucht wird. Dies führt auf Dauer zu einem brechenden Querlenker. Wir raten dringend von der Montage in dieser Form ab!

Siehe dazu folgende Abbildung: 

Die Pfeile markieren die Bruchstelle eines Querlenkerbruchs am Ford Ranger infolge der Überbelastung durch Höherlegung. Dieser Bruch passierte beim Ausparken, bei höheren Geschwindigkeiten wäre das sicher sehr böse ausgegangen. 

Montage der Höherlegung am Ford Ranger Raptor in Verbindung mit geänderten oberen Querlenkern

Um die oben beschriebenen Probleme bei der Montage zu umgehen und eine dauerhafte Sicherheit beim Fahren zu gewährleisten sollte die Höherlegung beim Ford Ranger Raptor unbedingt in Kombination mit geänderten oberen Querlenkern, oder zumindest mit verlängerten oberen Traggelenken, erfolgen. Die oberen Querlenker sind von verschiedenen Herstellern in verstärkter Form und für verschiedene Höherlegungsbereiche erhältlich. 

 Die verstärkten Querlenker (Abb. zeigt Profender Querlenker) für Höherlegungen von 50 bis 75mm sind aus massivem Material hergestellt und weisen ausreichend Spielraum für das Federbein auf. Der Anstellwinkel des oberen Traggelenkes ist für die Höherlegung im angegeben Bereich optimiert. 

Bei der Montage noch gerade so machbar, ist beim Ford Ranger die Höherlegung in Verbindung mit den originalen Koppelstangen des Stabilisators der Vorderachse. Das Einhängen der Kugelgelenke ist zwar sehr schwierig aber dennoch machbar. Leider unterliegen die serienmäßigen Koppelstangen einem enorm hohen Verschleiß bei Höherlegung von 50mm und mehr. Es sollte daher auf geänderte Koppelstangen bei der Höherlegung zurückgegriffen werden, damit der Vorderachsstabilisator in seiner optimalen Position arbeiten kann. 

Links im Bild sehen Sie die Höherlegung in Verbindung mit den serienmäßgen Koppelstangen des Vorderachsstabilisators. Die rechte Abbildung zeigt die geänderten Koppelstangen für Höherlegungen von 50 bis 75mm. Die deutlich freigängigere Lage und Position ist zu erkennen.